Lesung mit Musik: Joseph Anselm Feuerbach

Historix-Friedhofs-Literatur

JOSEPH ANSELM FEUERBACH
- Der „ausgebrannte Vulkan“ -

Als erste Lesung nach unserer kurzen Sommer-Pause beschäftigt sich HISTORIX-FRIEDHOFS-LITERATUR mit einer sehr spannenden Freiburger Persönlichkeit: Joseph Anselm Feuerbach. Die Schauspieler Jörg Nadeschdin (zuletzt in „Kunst“ von Yasmina Reza am Freiburger Wallgraben Theater zu sehen gewesen) und Michael Weis stellen das bewegende Leben Feuerbachs vor, Peter Mall begleitet die Veranstaltung musikalisch auf der Gitarre. Zusammengestellt wurde die Lesung von Hartmut Stiller und Dr. Michael Weis.

Sein Vater spielte eine wichtige Rolle im kurzen öffentlichen Leben Kaspar Hausers, sein Bruder war Philosoph, sein Sohn ein berühmter Maler – Joseph Anselm Feuerbach gehörte einer musisch vielseitig begabten Familie an. Selber mit vielen Talenten gesegnet, wurde er schließlich besonders als Philologe und Archäologe bekannt. 1836 folgte er dem Ruf an die Freiburger Universität, litt aber trotz seiner Arbeit unter dem ständigen Zwist mit seinen Kollegen. Seine vorhandene Veranlagung zu krankhafter Depression zwang ihn immer öfter zu längeren Pausen. Seine zweite Frau Henriette beschrieb seinen Zustand wie folgt: „Seine tiefe, herrliche, edle, aber unglückselige Natur atmet nur in Qual und Marter und nährt sich von finsteren Ideen und Anschauungen. (...) Anselm ist – ach, ich weiß selbst nicht wie – ein ausgebrannter Vulkan“.

Die Lesung versucht das bewegende Leben des großen Freiburger Wissenschafters aufzuzeigen, beleuchtet aber auch sein Umfeld, allen voran seine Familie inklusive seiner zweiten Frau, die eine lebendige politische Beobachterin der Badischen Revolution wurde. Die Veranstaltung endet an Feuerbachs Grab.

Zum ersten Mal wird unsere Lese-Reihe HISTORIX-FRIEDHOFS-LITERATUR durch LIVE-MUSIK mit PETER MALL (Gitarre) bereichert.
------------------------------

Sonntag, den 23.04.2006, um 16 Uhr
in der St.-Michaels-Kapelle auf dem Freiburger Alten Friedhof

Weiterer Termin: Sonntag, 21.10.2007, um 16 Uhr

Es lesen: Jörg Nadeschdin und Michael Weis

Live-Musik: Peter Mall (Gitarre)

Redaktion: Hartmut Stiller M.A. / Dr. Michael Weis

JÖRG NADESCHDIN

kam 1999 nach Freiburg. Am Wallgraben Theater war er u.a. in  Bernhards "Theatermacher", Ortons "Seid nett zu Mr. Sloane", der preisgekrönten Inszenierung des Stückes "Wer hat meinen kleinen Jungen gesehen?", "norway.today" von Igor Bauersima, Shakespeares "Romeo und Julia" und "Kunst" von Yasmina Reza zu sehen. Im Juni 2003 erschien sein erstes Theaterstück "Der König - Ein Monolog" und wurde im Thomas Sessler Verlag Wien verlegt (Uraufführung im September 2005 am Wallgraben Theater). Seit vielen Jahren ist Jörg Nadeschdin freiberuflicher Mitarbeiter bei Historix-Tours und dort als Tour-Guide in den unterschiedlichsten Rollen zu erleben. Außerdem ist er häufig in unseren Lese-Reihen "Historix-Friedhofs-Literatur" und "Geisterstunde" zu sehen.

PETER MALL

studierte Gitarre an den Hochschulen Kassel und Trossingen und unterrichtet an der Musikschule Leichtle in Münsingen und der J.M.K. Musikschule Buchen. Er verfügt über 15jährige Bühnenerfahrung in Rock, Jazz und Klassik, u.a. mit den Bands Pentagon (Kenzingen, Deutschrock), Jersey Jam Company (Stuttgart, Cover) und dem Fujaz Projekt (Lahr, Fusion) sowie in diversen Projektformationen, wie der Bigband „W“ unter Leitung von Carlo Bäder und der Jazz-Rock Formation Jameleon.

HARTMUT STILLER, M.A.

seit 1998 zusammen mit Nicola Aly Geschäftsführer und Inhaber von HISTORIX-TOURS sowie Initiator der Historischen Lese-Reihe HISTORIX-FRIEDHOFS -LITERATUR. In diesem Rahmen schrieb er bereits Lesungen u.a. über Caroline Christine Walter, Johann Christian Wentzinger, Johann Karl Knie, Anselm Feuerbach, Freiherr von Auffenberg sowie mehrere Lesungen in Zusammenarbeit mit Dr. Michael Weis. Außerdem schrieb und inszenierte er mehrere Veranstaltungen der Grusel-Reihe "Geisterstunde" (z.T. in Zusammenarbeit mit Wolfgang Mall). Für das Wallgraben Theater war er über fast 10 Jahre in der Organisation und Dramaturgie tätig und schrieb hier mehrere literarischen Lesungen der Reihe "Wallgrabens -Literatur-Kaffee" u.a. über Virginia Woolf, Edgar Allan Poe, Ernest Hemingway, Hugo von Hofmannsthal, Else Lasker-Schüler u.a. An der Albert-Ludwigs-Universität studierte er Geschichte und Germanistik und schloß mit dem Magister Artium ab. Bei Historix-Tours ist Stiller Autor mehrerer Touren und führt viele derselben selbst durch. Seine persönliche Lieblingstour ist "Mörder, Gräber und Gespenster", seine neueste Tour "Teufel, Pest und böse Träume". Im Sommer 2007 hat seine neue Tour „Studenten, Karzer, üble Streiche“ Premiere, ebenso wie die „Frühstücks-Tour“. Für 2007 ist auch eine Buchveröffentlichung (zusammen mit Dr. Michael Weis) zu dem Freiburger Dichter Joseph Freiherr von Auffenberg geplant. Gleichfalls produziert und arrangiert Stiller eine Grusel-CD unter dem Titel „Im Dunkeln...“ mit Michael Weis und Peter Haug-Lamersdorf.

DR. MICHAEL WEIS:

Studium der Anglistik, Kunstgeschichte und Romanistik in Heidelberg, Glasgow und Venedig; Promotion zum Dr. phil. an der Uni Heidelberg (2000).1994 verlegte er sein Domizil nach Freiburg, wo er als Übersetzer und Wissenschaftsautor tätig ist. Für diverse Kunstkataloge besorgte er Redaktion und Übersetzungen. Aufsätze zur Literatur- und Kulturgeschichte sind u.a. im Metzler Lexikon Religion und im Band Amerikanische Short Stories bei Reclam erschienen. 2003 war er in der Rolle des Victor in Gernhardts Toskana-Therapie zu sehen. Seit 1999 ist er begeistert als Guide und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Historix-Tours und in fast allen Eventführungen zu erleben. Zudem werkelt er zusammen mit Hartmut Stiller an der Erweiterung der Lesereihe HISTORIX FRIEDHOFS-LITERATUR. Seine Spezialgebiete sind Ketzer- und Hexenverfolgung, Freiburger Universitätsgeschichte, die unheilige Familie Colombi, der Mordfall 'Kaspar Hauser', Freiburger Bürgerbiographien (zuletzt über August von Berstett und Anselm Feuerbach). Michael Weis ist oft auch als Vortragender bei den Lesungen zu erleben.

"Eine schöne Idee: vergessene Alltagsgeschichten nachzuspüren, Freiburger Stadtgeschichte im wahrsten Sinne von ganz unten, von ihrem Grab her, zu erzählen." Badische Zeitung, Juni 2003)